Anwendungsgebiet der Methode «Hypnose»

Wo wird die Methode Hypnose idealerweise angewendet?

Die Anwendungsbereiche der Hypnose haben in den letzten Jahren eine steigende Beliebtheit, ja einen regelrechten Boom erfahren. Wir haben bereits im letzten Beitrag die häufigsten Indikationen aufgelistet.

Hier sollen einige beliebte Hypnose-Anwendungen exemplarisch etwas näher erläutert werden:

Leistungssteigerung, Überwinden von Ängsten sowie Steigerung des Selbstbewusstseins

In der Hypnose lernt der Klient auf einem unterbewussten Level, dass seine Gedanken die Gefühle im Körper steuern. So lernt er beispielsweise, seine Komfortzone zu verlassen, um eine höhere Performance zu erzielen, Angstbarrieren zu überwinden, blockierende Emotionen umzulenken oder destruktive Überzeugungen in aufbauende Glaubenssätze zu formulieren .

Auch die Desensibilisierung, d.h. das Hin- und Herwechseln zwischen negativen und positiven Erlebnissen, ist eine bewährte Technik, um Angstblockaden zu überwinden. In Kombination mit dem Setzen eines sogenannten Ankers, eines körperlichen Impulses an die Synapsen, kann jede Herausforderung oder Prüfung viel entspannter angegangen werden. Es gibt verschiedene Arten von Ankern. Oft wird in der Hypnose der Anker in Form von Symbolbildern verwendet, bei welchem der Kunde sein Ziel und seine Ressourcen visualisiert und in seinem inneren Bewusstsein zur Wirkung bringt.

Bei jeder Hypnose, die sich mit der Steigerung des Selbstbewusstseins befasst, geht es vornehmlich um das Erkennen und Akzeptieren, wer man selbst ist: «Gnothi seauton» (Γνώθι σεαυτόν) – «Erkenne Dich selbst». Der erste Beleg für diesen grossartigen Gedanken findet sich schon in der Antike in Form dieses altgriechischen Sinnspruches.

Gewichtsabnahme

Mithilfe der Hypnose können mögliche Blockaden oder negative Ereignisse, die zu einem kompensierenden Essverhalten geführt haben, aufgedeckt werden. Auf diesen Erkenntnissen bauen Klient und Hypnotiseur auf und bearbeiten die Blockaden mittels oben erwähnter Techniken.
Ebenso können etwa ein vorzeitiges Sättigungsgefühl, eine immer stärker werdende Gleichgültigkeit Süssem gegenüber sowie eine positive Selbstwahrnehmung dauerhaft verankert werden. Nötig ist jedoch der Wille des Klienten, die neu erarbeiteten Ernährungs- und Verhaltensstrategien und andere Lebensgewohnheiten tatsächlich umzustellen.

Stressreduktion

Als „Stress“ wird die psychische und physische Reaktion auf auslösende Impulse bezeichnet. Der Körper schüttet u.a. vermehrt Adrenalin aus. Körper und Geist befinden sich augenblicklich im hochkonzentrierten «Alertzustand», also im Ausnahmestatus.
Gleichzeitig steht Stress auch für die Fähigkeit, mit erhöhten Anforderungen innert kürzester Zeit erfolgreich umzugehen. Insofern ist er überlebenswichtig.
Dauerstress führt auf der körperlichen Ebene jedoch zu einem erhöhten gesundheitlichen Risiko.
Auf der emotionalen Ebene führt Stress zu Gefühlen wie innerer Leere, Ärger und Aggressivität, Verlustangst, Überaktivität oder Verwirrung. In der Folge lassen Konzentrationsfähigkeit und Kreativität nach. Depressionen und Burnout können daraus resultieren.
Hypnose und Selbsthypnose helfen dabei, Stress-Emotionen und Erregungszustände bewusst steuern zu lernen. Die Adrenalinausschüttung wird zurückgefahren, Blutdruck und Blutzuckerspiegel sinken. Eine gelassene und positive Lebenseinstellung wird anstelle der Stresszustände konditioniert.
Bei stressbedingten Schmerzzuständen ist die Schmerzabschaltung und Schmerzumleitung eine hoch effektive Hilfe zur Selbsthilfe.

Schlusswort
Die verschiedenen Hypnoseanwendungen kann man als ein modulares System verstehen, das individuell auf den einzelnen Klienten angepasst wird. Je nach Sitzung stehen regressive oder suggestive Ansätze, desensibilisierende, assoziative oder dissoziative Lösungswege im Fokus (um nur einige zu nennen). Wichtig vor jeder Sitzung ist immer eine klare Zieldefinition.