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Schon seit den ersten Stunden des Autogenen Trainings in den 20er Jahren wurde grossen Wert auf eine hohe Qualität bei der Vermittlung gelegt. Während langer Zeit war es nur Ärzten erlaubt diese grundlegend einfach zu erlernende, aber sehr wirkungsvolle und mächtige Technik zu unterrichten. Die Anfangsjahre waren geprägt von zahlreichen, wissenschaftlichen Studien, welche bei kranken wie auch bei gesunden Menschen durchgeführt wurden und erstaunliche Resultate lieferten. Mit der Zeit wurden die Personen, die das AT weitervermittelten als Übungsleiter bezeichnet. Sie waren hauptsächlich Menschen mit medizinischem oder psychotherapeutischem Hintergrund.
In der heutigen Zeit weisen die Diplome unterschiedliche Bezeichnungen wie z.B. Lehrer oder Therapeut für Autogenes Training auf. Geblieben ist, dass eine beträchtliche Menge von Ausbildungsstunden in Autogenem Training, aber auch in medizinischen Grundlagen und Psychologie nachgewiesen werden müssen, damit eine Registrierung bei den Anerkennungsstellen EMR, ASCA usw. erreichbar ist. Die Fachliche Qualität ist also bei den anerkannten Personen gewährleistet, wie auch die Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychiater im Falle einer Erkrankung.
Was sind nun aber effektiv die top Fähigkeiten und Qualitäten, die den Unterschied ausmachen?
Es ist dies wohl die Persönlichkeit, welche die Grundhaltung des AT glaubwürdig verkörpert. Eine fachlich zwar top ausgebildete Person, die das AT selber kaum praktiziert, nervöse, selbstverliebt und ungeduldig die Übungen anleitet, wird kaum die wirkungsvolle Vorbildrolle übernehmen.
Eine top Qualität eines Therapeuten ist also, aufrichtiges Interesse am Klienten zu haben, mit Taktgefühl konstruktive Hilfen anzubieten und vor allem (1.) sich empathisch auf die Wahrnehmungen und die Vorstellungswelt des Lernenden einlassen können. Dazu gehört auch ein gewisser «Forschergeist», sich also immer wieder neu faszinieren zu lassen und bereit sein stets neues dazuzulernen. Zentral ist ebenfalls die (2.) Vielfalt der Erfahrungen und Reflexion des eigenen Erlebens sowie eine gewisse Kompetenz im Bereiche Tiefenpsychologie. Dazu gehört auch das selbstverständliche und regelmässige eigene Trainieren. Ein Musterbeispiel ist dabei sicherlich Dr. Wallnöfer, der in seinem hundertsten Lebensjahr immer noch dreimal täglich Autogenes Training praktiziert.
Nicht zuletzt sei erwähnt, dass für das Leiten von Gruppen zusätzliche soziale Kompetenzen gefragt sind. Das Gewähren von ausgeglichenen Aufmerksamkeitsanteilen und bauen von Brücken gehören beispielsweise dazu.
Es ist also viel mehr (3.) die persönliche Haltung und die Passion für das AT, die es ausmacht und (4.) die Fähigkeit Raum zu bieten. Raum für Gelassenheit, damit das Nervensystem zur Ruhe kommen kann, Raum für tiefe Themen, die sich zeigen können, Raum von Sicherheit für Geistige und Seelische Entspannung.
Viel Erfolg beim Finden der genau passenden Person aus unserer Therapeutenliste.
Impulse stammen aus den folgenden Fachbüchern:
«Handbuch Autogenes Training», Von Dr. med. Bernt Hoffmann
«Praxis des Autogenen Trainings», Dr. med. Dr. phil. Klaus Thomas
«Autogenes Training – Basispsychotherapeutikum», H. Binder / K. Binder