So coachen Sie Ihre Kunden richtig!

Menschen besuchen ein Coaching aus ganz unterschiedlichen Gründen. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie möchten sich weiterentwickeln. Damit Sie als Coach Ihre Kunden zur Selbstentwicklung befähigen können, müssen Sie jedoch einiges beachten. Wie Sie richtig coachen und welche Techniken Ihnen dabei helfen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Grundlagen eines guten Coaches – so coachen Sie richtig!

Damit Sie Ihre Kunden richtig coachen können, müssen Sie die Grundlagen des Coachings kennen. Sie stellen den Grundstein eines jeden erfolgreichen Coachings dar.

  • Empathie: Damit Sie auf die Bedürfnisse und Wünsche Ihres Coachees eingehen können, müssen Sie diese kennen. Nur mit Empathie und durch aktives Zuhören erfahren Sie, was sie wirklich beschäftigt.
  • Neutralität: Als guter Coach bewahren Sie Ihre Neutralität. Urteile und eigene Empfindungen oder Ziele haben in einem Coaching nichts zu suchen.
  • Kommunikationsfähigkeit: Eine präzise Kommunikation ist in einem Coaching essenziell. Nicht fehlen dürfen jedoch auch Wertschätzung und Respekt, die über die Sprache zum Ausdruck gebracht werden.
  • Fachliche Kompetenz: Selbstverständlich muss ein Coach auch Fachwissen mitbringen. Das Thema oder die Branche, in der Sie coachen, sollte Ihnen bekannt sein.

Coaching-Prozess: Der Ablauf eines erfolgreichen Coachings

Wie coachen Sie richtig? Nachdem Sie die Grundlagen beherrschen und wissen, was für ein gutes Coaching wichtig ist, geht es an den Ablauf. Selbstverständlich ist jeder Coaching-Prozess anders, da individuell auf den Coachee eingegangen wird. Jedoch gibt es ein paar Schritte, die bei jedem gleich sind.

1. Aufbau einer Vertrauensbasis

Damit Sie ein richtig gutes Coaching bieten können, muss Ihnen Ihr Gegenüber vertrauen. Schaffen Sie eine vertrauensvolle Umgebung und sorgen Sie für eine Wohlfühlatmosphäre. So kann sich Ihr Coachee Ihnen gegenüber öffnen und ist empfänglich für Impulse und Ratschläge.

2. Ziele definieren

Damit Ihr Coachee seine Ziele erreichen kann, müssen sie klar definiert werden. Motivierende, realistische, messbare und erreichbare Ziele sind gefragt. Erarbeiten Sie mit Ihrem Kunden die Zielsetzung gemeinsam. Am besten eignet sich dafür die SMART-Methode.

3. Analyse und Reflexion

Damit Ziele gesteckt und auch erreicht werden können, muss der Ist-Zustand ermittelt werden. Dadurch erfahren Sie als Coach nicht nur, wo Ihr Kunde steht, sondern auch, welche Hindernisse der Zielerreichung im Weg stehen könnten.

4. Strategie entwickeln

Im nächsten Step des Coachings werden praktische Ansätze und erste Schritte geplant. Eine individuelle Strategie ist das A und O für den Erfolg des Coachings.

5. Umsetzung und Feedback

Schliesslich geht es an die Umsetzung. Ihre Aufgabe als Coach besteht darin, die Fortschritte regelmässig zu überprüfen und die Strategie gegebenenfalls anzupassen.

Techniken und Methoden im Coaching

Damit Sie richtig coachen können, benötigen Sie einen Werkzeugkoffer mit den wichtigsten Methoden und Techniken. Auf diese können Sie während des Gesprächs mit Ihrem Kunden zurückgreifen.

Erforderlich sind vor allem Fragetechniken. Damit Sie als Coach einen tiefen Einblick erhalten, sollten Sie offene Fragen stellen. So kann sich Ihr Gegenüber besser öffnen. Doch auch Skalierungsfragen sind für ein gutes Coaching erforderlich. Sie helfen Ihnen dabei, Fortschritte zu messen.

In einem guten Coaching darf auch aktives Zuhören nicht fehlen. Bei dieser Kommunikationstechnik widmen Sie Ihrem Kunden Ihre volle Aufmerksamkeit und gehen aktiv auf ihn ein. Durch Blickkontakt, Kopfnicken und Nachfragen können Sie Ihr Interesse zum Ausdruck bringen. Zudem sollten Sie Gesagtes paraphrasieren und zusammenfassen.

Als guter Coach fördern Sie die Reflexion Ihres Coachees. Durch gezielte Gedankenanstösse leiten Sie ihn zur Selbsterkenntnis an und geben ihm die Möglichkeit, selbst für die gewünschte Veränderung zu sorgen. Durch eine Ressourcenaktivierung fördern Sie die Stärken des Coachees, sodass er sein volles Potenzial entfalten kann.

Ziele und Fortschritte können Sie während des Coaching-Prozesses mittels Visualisierungen greifbar machen. Dadurch werden sie für den Coachee gut sichtbar. Was sich im Coaching ebenfalls als hilfreich erweist, ist neurolinguistisches Programmieren.

Herausforderungen im Coaching und wie man sie meistert

Nicht nur Coachees haben mit Herausforderungen zu kämpfen. Auch Coaches können auf den ein oder anderen Stolperstein stossen. Diese zeigen sich wie folgt:

  • Widerstand: Auch wenn ein Coachee das Coaching aus freien Stücken besucht, kann es im Prozess zu Widerstand kommen. Das kann verschiedene Ursachen haben, weshalb Coaches das nötige Feingefühl mitbringen sowie aktiv zuhören und die richtigen Fragen stellen müssen.
  • Fehlende Motivation: Auch dann, wenn dem Coachee die Motivation fehlt, sind die Tipps und Tricks des Coaches gefragt.
  • Grenzen des Coachings: Selbst, wenn Sie richtig coachen und eine gute Arbeit leisten, gibt es Grenzen. Viele psychologische Themen beispielsweise finden im Rahmen einer Therapie Platz – nicht aber im Coaching. Mit Methoden wie mentalem Training können jedoch auch psychologische Veränderungen stattfinden.
  • Konfliktsituationen: Konflikte gehören zum Leben. Häufig dreht sich ein Coaching genau darum, doch sie bieten ein unheimlich grosses Potenzial. Daher sollten Sie als Coach Konfliktsituationen auflösen und konstruktiv nutzen.
  • Balance zwischen Fordern und Unterstützen: Als Coach leiten Sie Ihren Kunden lediglich an und liefern ihm Gedankenanstösse, um selbst Veränderungen herbeiführen zu können. Daher müssen Sie auch eine gewisse Mitarbeit einfordern – selbstverständlich auf passende Art und Weise. Halten Sie für ein gutes Coaching die Waage.

Das zeigt umso mehr: Coaches müssen über ein Repertoire an Techniken und Methoden verfügen sowie sich selbst immer weiterentwickeln. Dann werden sie den Anforderungen gerecht und können ein richtig gutes Coaching bieten.

Häufige Fehler beim Coaching vermeiden

Damit Sie lernen, richtig zu coachen, sollten Sie sich mit häufigen Fehlern befassen. So können Sie selbst vermeiden, dasselbe zu tun.

Fehler Was läuft falsch? Wie geht es besser?
Mangelnde Einstimmung Ein Kaltstart resultiert meist aus schlechter Vorbereitung. Der Coaching-Prozess kommt nicht in Gang und der Mehrwert für den Coachee sinkt. Planen Sie vor jeder Sitzung etwa 5 bis 10 Minuten Vorbereitungszeit ein. Machen Sie sich während der Sitzung ausführliche Notizen, um beim nächsten Mal genau zu wissen, wo Ihr Kunde steht.
Technikorientierung Einige Coaches haben ihre festen Techniken, die sie gerne und häufig einsetzen. Dabei achten sie zu sehr auf die Ausführung und die Kundenbeziehung bleibt auf der Strecke. Selbstverständlich sind gewisse Techniken nötig und sinnvoll, um richtig zu coachen. Dennoch sollte man kein starres Muster verfolgen, sondern Techniken immer individuell an den Klienten anpassen. Wichtiger als richtige Techniken ist die Beziehung zum Coachee.
Ziele übersehen Manchmal ist das Anliegen, mit dem eine Person ein Coaching aufsucht, gar nicht das tatsächliche Ziel. Die Aufgabe des Coaches ist es, das wahre Ziel zu ermitteln und mit dem Coachee darauf hinzuarbeiten. Um keine Ziele zu übersehen, sollten entsprechende Kommunikationstechniken zum Einsatz kommen. Es hilft, Motive genau zu hinterfragen.

Fazit

Coaching ist ein wertvolles Werkzeug, um Menschen in ihrer Entwicklung und bei ihrem Wachstum zu unterstützen. Doch damit es zu einem echten Mehrwert wird, müssen sich auch Coaches kontinuierlich weiterbilden. Coaches sollten sich selbst immer als Lernende betrachten, um sich stetig zu verbessern.