Entspannung durch Autogenes Training

Was ist Autogenes Training und wie wirkt es?

Diese spezielle Form des Trainings sorgt durch Autosuggestion, d.h. dadurch, dass man sich selbst mit Hilfe seiner Vorstellungskraft durch eine Art leichter Hypnose in einen tranceartigen Zustand versetzt, zur Entspannung. Der Psychiater Johannes Heinrich Schultz machte es ab den 1930-iger Jahren nach und nach bekannt. Man verwendet immer wiederkehrende Gedankenformeln, um sich mit Hilfe des Unterbewusstseins zu beruhigen. Im Geist sagt man sich diese immer wieder vor und kommt so der erwünschten Vorstellung immer näher. Es gibt sieben einfache Formeln, die dabei helfen, diese Selbsthypnosetechnik nach und nach zu erlernen und so den Körper und den Geist zu beruhigen.

Warum ist Entspannung denn eigentlich so wichtig?

Prinzipiell geraten alle Menschen ab und zu in Stress. Das ist ganz normal und auf kurze Dauer auch nichts Schädliches. Stress sorgt dafür, dass die Hormone Cortisol und Adrenalin im Blut ansteigen. Wir werden aufmerksamer und können mehr leisten. Beispielsweise gelang unseren Vorfahren durch diese kurzfristige Leistungssteigerung die Flucht vor oder den Kampf mit einer lebensbedrohlichen Gefahr. Heute müssen wir zwar kaum mehr um unser Leben fürchten, geraten aber immer wieder in stressige Situationen. Und was im Gegensatz zu früher heute anders ist – wir finden häufig gar nicht mehr aus dem Anspannungszustand heraus. Familie mit dem Job vereinbaren, Anforderungen der Freunde und Familie, Papierkram, der Haushalt – all die täglichen To-Dos verursachen bei vielen Menschen einen negativen Dauerstress. Damit einher gehen z. B. Verdauungs- und Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, körperliche Schmerzen wie Rücken- und Kopfschmerzen, Verspannungszustände, ein geschwächtes Immunsystem, generell schlechtere Laune und leichte Reizbarkeit und auch ein erhöhter Puls. Dauerstress kann den Körper also krank machen, deswegen ist es wichtig, dass man sich immer wieder entspannt. Vielen Menschen fällt das heutzutage schwer. Hier können gezielte Entspannungstechniken wie das Autogene Training helfen.

Stress – Was passiert im Körper?

Unser vegetatives Nervensystem steuert rund um die Uhr all unsere lebenswichtigen Körperfunktionen, wie den Herzschlag, die Atmung und die Verdauung. Für unser Leben ist das alles unerlässlich und wir können uns nicht bewusst damit beschäftigen. All diese Prozesse laufen unbewusst ab. Dabei schaltet der Körper zwischen Aktivität und Ruhephasen um. Für ersteres ist der Sympathikus zuständig, für zweiteres der Parasympathikus. Das sympathische Nervensystem regt unsere Organe mit Hormonausschüttung zur Tätigkeit an, das parasympathische System sorgt für eine Hemmung und somit für Entspannung. Durch die Steuerung dieser beiden Systeme kann unser Körper auf jede Situation angemessen reagieren. Wir werden wach, wenn es notwendig ist und müde, wenn der Körper Ruhe braucht.

In der heutigen Zeit ist der Symphatikus viel mehr gefordert als der Parasympathikus. Der moderne Leistungsmensch ist es häufig gewohnt über sein Ruhebedürfnis hinwegzugehen und weiterzuarbeiten, auch wenn er eigentlich müde ist. Das führt dazu, dass wir die Stresshormone nicht mehr abbauen können und unseren Organismus überfordern. Bei einem langen Missverhältnis von Stress und Ruhe gerät unser Körper ins Ungleichgewicht, wir werden krank.
Um das zu vermeiden, muss man für ausreichend Entspannung sorgen. Nur so hat der Körper Zeit, die Stresshormone abzubauen und wieder ins Gleichgewicht zu finden. Viele Menschen brauchen Hilfe dabei wieder in die Ruhe und damit in einen ausgeglichenen, gesunden Zustand zu finden.

Wie kann man Autogenes Training lernen?

Zunächst einmal muss man wissen, dass man es nicht einfach sofort kann. Um die gewünschte Wirkung dauerhaft und zielsicher zu erhalten, ist Übung notwendig. Man sollte sich einige Wochen oder Monate geben, um diese Technik ein zu erlernen. Dann aber stellen sich garantiert die gewünschten Effekte ein. Es ist hilfreich sich hierfür einer Gruppe und einem qualifizierten Trainer anzuschließen. Beim Fachverband für Autogenes Training findet man bestimmt die geeignete Unterstützung.

Autogenes Training üben?

  1. Startsitzung: Informationen zum Autogenen Training als Grundlage, Anleitung der ersten Grundübungen
  2. Training in Eigenriege über 2 bis 4 Wochen, am besten mit Protokoll
  3. Mindestens drei weitere Sitzungen zum Erlernen der übrigen Übungen, für Rückfragen und das Erlernen vertiefter Autosuggestion

Je nach Angebot und deinen eigenen Wünschen variiert die Menge der Sitzungen natürlich ein wenig. Eine fundierte Begleitung durch einen Trainer ist auf jeden Fall immer sinnvoll, um den Erfolg der Methode zu garantieren.

Hilfe bei Schlafstörungen

Nicht nur für die allgemeine Reduzierung von Stress ist autogenes Training hilfreich, auch bei der Bewältigung von Schlafstörungen kann es bei entsprechender Übung helfen. Dadurch, dass man lernt sich jederzeit und überall zu beruhigen, helfen die Übungen auch dabei den Schlaf vorzubereiten und ermöglichen dann auch entspanntes Einschlafen, da der Sympathikus deaktiviert und der Parasympathikus aktiviert wird und entsprechende Ruhehormone ausschüttet. Ergo: Autogenes Training hilft auch beim Einschlafen und Schlafstörungen.

Fazit

Autogenes Training bringt mehr Ruhe und Entspannung, einen besseren Schlaf und insgesamt mehr Gesundheit in das Leben. Es lohnt sich, diese Methode mit Geduld Anleitung zu lernen. Auf der Seite des Schweizer Dachverbandes für Persönlichkeitstrainer kann jeder einen geeigneten Trainer im Fachverband für Autogenes Training finden! So wird Autogenes Training leicht gemacht!