Kurse und Weiterbildungen

Der V-P-T Verband organisiert in regelmässigen Abständen verschiedene Veranstaltungen, Treffen und Weiterbildungen für seine Mitglieder. Hier finden Sie unsere nächsten Angebote.

Zertifikat Mentales Training im Sport

Wer hohe Leistungen im Sport erzielen möchte, braucht mentale Stärke. So ist Mental Training für ambitionierte Sportler ein hilfreiches Tool, um im Training ihre Leistungen zu steigern und in Wettkampfsituationen ihr volles Potential abrufen zu können. Gerade wenn Leistungsdruck, Stress und Nervosität hinzukommen, ist es essenziell, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich hundertprozentig fokussieren zu können. An dieser Stelle kommt das Mentaltraining ins Spiel: Mentale Stärke in herausfordernden Situationen kann trainiert werden. Im Kurs zum Zertifikat Mentales Training im Sport lernen Sie, wie Sie Sportler nachhaltig betreuen und fördern können. Die Ausbildung an der Sport Mental Akademie vermittelt Ihnen diesbezüglich verschiedene Techniken, mit denen Sie wirksame Kurzzeit-Interventionen entwickeln und umsetzen können um nachhaltige Effekte zu erzielen. Die Handlungsfelder des mentalen Trainings sind vielfältig:

  • Motivationstraining
  • Entspannungstechniken
  • Angstabbau
  • Techniken zum Umgang mit Nervosität
  • Übungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Gezielter Umgang mit Emotionen und Gedanken

Die Rolle eines Mental Coaches für Sportler ist es nicht nur, Techniken zu vermitteln und anzuwenden. Wie Sie im Zertifikats-Kurs lernen werden, ist Mental Training deutlich komplexer als das. So gilt es, sich auf jeden Klienten individuell einzustellen und ihn mit seinen Voraussetzungen, Zielen, Wünschen und Bedürfnissen dort abzuholen, wo er aktuell steht.



Warum braucht es Mentaltraining?
Es gibt verschiedene Eigenschaften, die einen guten Sportler ausmachen. Neben Talent, Fleiss und körperlichen Voraussetzungen spielen insbesondere der Wille und die Fähigkeit, sich im entscheidenden Moment zu fokussieren, eine wichtige Rolle. Nicht nur der Körper sollte regelmässig trainiert und gestärkt werden – auch die Psyche muss mitspielen. Ein starker, leistungsfähiger Körper allein führt niemanden zum Sieg. Dabei geht es nicht darum, dass man niemals Nervosität oder Angst verspürt. Ein wirklich guter Sportler unterscheidet sich von einem mittelmässigen Sportler dadurch, dass er diese Gefühle für sich nutzen und sie als Motor einsetzen kann. Nervosität und Angst in Wettkampfsituationen hat viele Facetten. Während ein Sportler Angst vor dem Versagen hat, fürchtet sich ein anderer vor Verletzungen oder Langzeitschäden durch die Belastung. Jede Art der Angst muss psychologisch anders begleitet und kann durch andere Techniken überwunden werden. Es wird zunehmend bekannter, dass Erfolg im Sport nicht nur vom körperlichen Training abhängt. Im Ausbildungslehrgang werden daher konkrete Tools vermittelt, mit denen Sie Ihren Klienten helfen könnten, mentale Blockaden zu lösen und ihr Potential zu entfalten. Heutzutage umfasst das Mentaltraining also eine Vielzahl verschiedener Bereiche. Das ursprüngliche Verständnis war allerdings um einiges simpler. In den Anfängen des Mentaltrainings ging es hauptsächlich um den Einfluss von psychischen Prozessen auf die Bewegungsabläufe. Dabei wurden kognitive Strategien trainiert, durch die eine Optimierung der Bewegungen möglich wurde. Dazu gehörte beispielsweise, einen optimalen Bewegungsablauf immer wieder zu visualisieren und ihn sich im Kopf in sämtlichen Einzelheiten vorzustellen. Tatsächlich hat das Trainieren einer Bewegung allein in Gedanken ähnliche Auswirkungen, als würde man die Bewegung ausführen. Das Gehirn unterscheidet nur begrenzt zwischen Vorstellung und Realität. So erklärt es sich auch, dass wir uns beispielsweise tatsächlich entspannen, wenn wir uns vorstellen, am Meer zu liegen und den Wellen zu lauschen. Der einzige Nachteil des Mentaltrainings ist es, dass das Feedback des Körpers fehlt. Das bedeutet, dass nach dem rein geistigen Üben noch nicht vorausgesetzt ist, wie gut die Bewegung tatsächlich ausgeführt wird. Hier gilt es, beide Trainingsarten, das körperliche wie das mentale, auf eine passende Weise auszubalancieren. Diesbezüglich gab es eine spannende Untersuchung von Coelho und Kollegen. Untersucht wurde die Frage, ob mentales Training im Vergleich zum physischen Training einen Nutzen bringt. Diesbezüglich wurden 81 unerfahrene Golfspieler in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe sollte den Ball insgesamt 50-mal putten (also ins Loch spielen). Eine zweite Gruppe stellte sich lediglich vor, wie die den Ball ins Loch spielt. Eine Kontrollgruppe kickte den Ball mental mit dem Fuss ins Loch. Anschliessend wurden alle Golfer angehalten, erneut 10-mal zu putten. Die Gruppe, die den Ball physisch ins Loch spielen sollte, erreichte die grösste Verbesserung. Dabei fiel jedoch auf, dass in der mentalen Trainingsgruppe auch eine enorme Verbesserung verglichen mit der Kontrollgruppe sichtbar war. Es konnte also gezeigt werden, dass mentale Training sichtbare Erfolge hervorrief.


Adrenalin nutzen lernen
Im Leistungssport spielt insbesondere das Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung eine wichtige Rolle. In einer Stresssituation schüttet der Körper das Hormon Adrenalin aus – dabei handelt es sich um einen ganz normalen natürlichen Vorgang. Das «Stresshormon» sorgt dafür, dass der Blutdruck steigt, das Herz schneller schlägt und die Atmung sich beschleunigt. Hunger, Müdigkeit und Schmerzen sind für den Augenblick vergessen. Durch den Adrenalinausstoss bei Wettkämpfen kann der Körper alle seine Reserven aktivieren. Doch zu viel Aufregung führt dazu, dass wird unkonzentriert und «kopflos» werden. So ist es wichtig, dass Sportler lernen, ihre Anspannung zu rFegulieren. Die Adrenalinausschüttung muss gezielt gesteuert und gelenkt werden. Es gibt verschiedene Techniken, mit denen das möglich ist: Atemübungen, Entspannungsübungen oder Meditation zum Beispiel. Wer es regelmässig übt, den eigenen Geist zu fokussieren und innere Anspannung zu regulieren, wird auch in Extremsituationen besser in der Lage sein, einen kühlen Kopf zu bewahren und die optimale Leistung abzuliefern. Tatsächlich schafft nämlich nur etwa ein Drittel der Sportler es, in einem wichtigen Wettkampf die gleiche Leistung zu erbringen, die sie auch im Training zeigen. Sportler, die also lernen, durch gezielte Übungen diese Kluft in ihren Leistungen zu überbrücken, sind klar im Vorteil.


Das erwartet Sie in der Ausbildun
g
Der Kurs Mentales Training im Sport orientiert sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. So ermöglicht er es Ihnen zum einen, breites theoretisches Wissen über verschiedene Konzepte und Methoden zu erwerben. Im Laufe der Ausbildung werden Sie so Ihre persönlichen und fachlichen Kompetenzen erweitern. Gleichzeitig sind aber auch Sie als Persönlichkeit gefordert: Ein wichtiger Aspekt eines erfolgreichen Coachings ist die persönliche Haltung des Coaches. Neben speziellen Tools, die man seinen Klienten mit an die Hand geben kann, ist nämlich die Beziehung von Coach und Klient einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Ein guter Coach ist seinen Klienten zugewandt, aufmerksam wahrnehmend, ohne vorschnell zu werten. Er verhält sich wertschätzend und achtet jedes Individuum, mit dem er zusammenarbeitet. Dabei bringt er sowohl Empathie als auch Einfühlungsvermögen mit, was die Prozesse und Lernaufgaben seiner Klienten angeht. Er kann aktiv zuhören. Er gewinnt durch das genaue Beobachten von Worten, Mimik und Gestik seiner Klienten eine Vielzahl an Informationen, die er intern verarbeitet und neutral einzuordnen weiss. Er sorgt für eine respektvolle Beziehung und dafür, dass der Klient sich gut aufgehoben fühlt. Er ist neugierig, etwas über seine Klienten zu erfahren. Gleichzeitig ist er in der Lage, während der gemeinsamen Arbeit eine Struktur zu schaffen und Leitlinien einzuhalten. Aus diesem Grund wird im Zertifikatslehrgang besonderer Wert daraufgelegt, dass Sie Ihre individuelle Haltung entfalten und entwickeln. Die Kurstage der Ausbildung sind deshalb wissensbasiert aufgebaut, haben jedoch einen hohen Praxisanteil. Der Unterricht wird erlebnisorientiert und durch vielfältige Methoden abwechslungsreich gestaltet. Jene Methoden, die Sie an Ihren Klienten anwenden werden, sollen Sie zunächst auch an sich selbst erfahren. Den Dozenten der Sport Mental Akademie ist es wichtig, dass Sie nicht nur theoretisches Wissen aufnehmen, sondern direkt in die Praxis einsteigen. So wird jeder Kurstag Sie dazu befähigen, das neue Wissen direkt anzuwenden und im Alltag zu erproben – sowohl in der Selbsterfahrung als auch in der Arbeit mit anderen. Von Anfang an werden Sie lernen, wie Sie mit Klienten arbeiten und auf Menschen zugehen können. Dies sorgt dafür, dass Sie nicht nur eine stabile Wissensbasis erhalten – sie werden auch später keine Berührungsängste mit echten Klienten haben, da Sie von Anfang an auf den Arbeitsalltag vorbereitet werden.


Lösungsfindung und Interventionen
Der Mentaltrainer-Kurs befähigt Sie dazu, Menschen in unterschiedlichen Entwicklungsprozessen zu begleiten. Der erste Schritt im Mentaltraining ist es, den aktuellen Standort des Klienten zu bestimmen und anschliessend gemeinsam konkrete Ziele zu entwickeln. Um vom Ausgangspunkt zum Zielpunkt zu gelangen, gibt es eine Vielzahl an Methoden, die man anwenden kann: Visualisierungstechniken, Meditationen, Atemübungen und Mentalreisen zum Beispiel. Welche Methoden angemessen und hilfreich sind, gilt es, mit jedem Klienten neu herauszufinden. Vor allem wenn Klienten bereits lange mit einem bestimmten Problem beschäftigt sind, haben sie oft schon vieles ausprobiert. In diesem Fall kann es auch ein Ziel des Coachings sein, Perspektivwechsel anzuregen und gemeinsam neue Lösungen, Strategien und Wege zu finden. Gleichzeitig sind Sie als Coach eine Begleitperson auf dem sportlichen Weg Ihrer Klienten. Durch verschiedene Spezialisierungen lernen Sie, die jeweils individuell richtigen Impulse zu setzen, um die gemeinsam besprochenen Ziele zu erreichen. Man unterscheidet altersbezogene Spezialisierungen wie Mentaltraining im Kinder- und Jugendsport, für Erwachsene oder für Senioren von sportartenspezifischen Spezialisierungen. Letztere können Mentaltraining im Fussball, Handball, Turnen, Golf, Motorsport oder jede andere Sportart umfassen. Weiterhin gibt es noch methodische (Mentaltraining in Bezug auf die Koordination, Entspannungstraining oder mit Biofeedback) sowie inhaltliche Spezialisierungen (Aufbautraining nach Verletzungen, Konzentrationstraining, Fokustraining). Aktuell wird es immer geläufiger, bereits Mentaltraining im Kinder- und Jugendbereich anzubieten. Junge Menschen lernen so früh, Druck- und Wettkampfsituationen zu meistern sowie ihre mentalen Kräfte zu nutzen, um konzentrierter und fokussierter agieren zu können. Nicht nur im Sport sind diese Fähigkeiten nützlich – auch in sämtlichen anderen Lebensbereichen wie Schule, Studium oder Beruf bieten sie wertvolle Instrumente, um Emotionen zu regulieren und insgesamt leistungsfähiger zu werden. Auch im Spitzensport wird Mentaltraining zunehmend relevanter. So hat bereits 1983 eine Metaanalyse von Feltz und Landers ergeben, dass Sportler, die Mentaltraining zu ihrem physischen Training hinzuführen, etwa 15 Prozent schneller vorankommen als sie es ohne das mentale Training tun würden. Aber auch in der breiten Bevölkerung steigt das zunehmende Bewusstsein für das enorme Potential, das ein kombiniertes Training mit sich bringt. Davon abgesehen kann das mentale Training im Sport ein Mittel sein, um psychische Störungen frühzeitig zu erkennen. So ist es wichtig, dass Coaches dafür sensibilisiert sind, auf den psychischen Zustand ihrer Klienten zu achten, sodass psychotherapeutische oder psychologische Hilfeleistung den Betroffenen schneller zugängig gemacht werden können.


Individuelle Begleitung und Austausch in der Gruppe
Mentaltrainer arbeiten mit und für Menschen. Sie sind Dienstleister. Sie beraten, informieren und betreuen ihre Klienten. Dies tun sie entweder freiberuflich in eigener Praxis oder auf Honorarbasis in Fitnessstudios oder Sportvereinen. Im Profisport arbeiten Mentaltrainier auch eng mit anderen Trainern zusammen. Umso wichtiger ist es, die notwendigen sozialen Kompetenzen zu besitzen, um sich immer wieder auf neue Klienten und Klientengruppen einstellen zu können. Aus diesem Grund legt die Sport Mental Akademie grossen Wert auf den Austausch innerhalb der Ausbildungsgruppe. Ständige Selbstreflexion und Gruppenübungen helfen dabei, Ihre sozialen Kompetenzen als Begleitperson zu stärken und weiter auszubauen. Dabei findet eine individuelle Begleitung durch die Dozenten statt, die bei Fragen und Problemen im Rahmen der Seminare stets ansprechbar sind.

Lernziele
Die Ausbildung ist in insgesamt drei Module aufgeteilt. Modul 1, «Interventionen und Rolle des Mentaltrainers» befasst sich mit den unterschiedlichen Handlungsfeldern aus der Psychologie, in denen Mentaltrainer agieren. Sie lernen in diesem Modul, was genau einen Mentaltrainer im Sport ausmacht und wie Sie Ihre Gespräche professionell mit Hilfe spezieller Gesprächsführungstaktiken aufbauen können. Im Modul 2, «Regulationstechniken», lernen Sie, wie Sie Ihren Klienten dabei helfen können, die bestmöglichen Leistungen zu erzielen und ihre Ziele zu verwirklichen. Es wird um die Relevanz der Selbstwahrnehmung eines Athleten in Bezug auf dessen sportliche Leistungen gehen und darum, wie diese Selbstwahrnehmung reguliert und verbessert werden kann. Im 3. und letzten Modul, «Entspannungen und Vorstellungstraining», geht es schliesslich darum, wie Sie kompetent eine Kurzzeitintervention anleiten können. Es wird vermittelt, welche Rolle das Vorstellungstraining in diesem Prozess spielen kann und wie Sie Ihre Klienten damit gezielt fördern und begleiten. Wie auch die anderen Modulen baut dieses Modul auf den neuesten wissenschaftlichen Grundlagen auf.

Interventionen und Rolle des Mentaltrainers
  • Sie befassen sich mit den verschiedenen psychologischen Handlungsfeldern.
  • Sie lernen ein differenziertes Rollenbild eines professionellen Sport Mental Coaches kennen.
  • Sie lernen den Aufbau eines professionellen Gespräches kennen.
Regulationstechniken
  • Sie lernen, die beste Leistung und das beste Resultat mit dem optimalen Leistungszustand aus Ihrem Athleten rauszuholen.
  • Sie lernen verschiedene Interventionstools kennen, welche Ihrem Athleten helfen, seine gewünschten Ziele und Leistungen abzurufen
  • Sie verstehen, wie die Selbstwahrnehmung Ihres Athleten Einfluss auf sein Resultat nimmt und wie es ihm gelingt, sich selbst zu regulieren.
Entspannungen und Vorstellungstraining
  • Sie lernen die kompetente Anleitung einer Kurzzeitintervention.
  • Sie lernen das Vorstellungstraining in Bezug zu wissenschaftlichen Grundlagen kennen und nutzen.
  • Sie verstehen, wie der Athlet in seinem Lernverhalten gezielt gefördert und unterstützt werden kann.
Für den Erhalt des Zertifikat Sport Mental Coach müssen folgende Anforderungen erfüllt sein:
  • Aktive Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen (min. 80 %).
  • Reflexion des persönlichen Lernprozesses. Die Reflexion hat schriftlich zu erfolgen und wird vom Dozent/in attestiert.
  • Erarbeiten eines persönlichen Begleitungskonzeptes (kann anschliessend auch für die Berufsprüfung zum Eidg. FA Betrieblicher Mentor/in verwendet werden).

Voraussetzungen
  • Abgeschlossene Berufsausbildung oder Matura.
  • Mind. 22 Jahre alt
  • Vorausgesetzt wird Erfahrung in der Zusammenarbeit von Sportlern / Sportlerinnen.
  • Bereitschaft, sich auf einen persönlichen Prozess einzulassen.
  • Es wird empfohlen, parallel zur Ausbildung Supervisionen zu besuchen.

Buchen

Kursnummer

2525-09z-mt

Datum

18.09.2025 - 13.12.2025

Tag

Donnerstag - Samstag

Zeit

3x 08.30 - 16.30 Uhr
3x 08.30 - 16.30 Uhr
3x 08.30 - 16.30 Uhr

Kosten

CHF 3'550.–

Ort

Zürich, Sport Mental Akademie, Sport Mental Akademie, Online

Referent:in

Sport Mental Akademie GmbH

Teilnehmende

Min. 4