Abonnieren Sie unseren
Was ist NLP?
NLP steht für neuro-linguistisches Programmieren. Es meint das Verändern der eigenen Neurologie bzw. der Verhaltensmuster durch die Sprache. Dabei handelt es sich um verschiedene Modelle, die als eine Art Werkzeugkoffer zur Verfügung stehen. NLP hilft so, Veränderungsprozesse auszulösen und zu begleiten. NLP wurde in den 80 er Jahren durch Richard Bandler und John Grinder in Amerika er- bzw. gefunden. Gefunden aus dem Grund, da NLP an sich nichts Neues ist. Denn NLP vereint nur die erfolgreichsten Methoden und Modelle aus der angewandten Psychologie und beschreibt sie.
«NLP is something that people do.», soll Richard Bandler einmal gesagt haben. Denn wir alle benutzen NLP schon, ohne uns dessen bewusst zu sein. Wir kommunizieren nämlich mit unserem Gegenüber und, viel wichtiger, mit uns selbst. Durch diese Kommunikation lösen wir gewollte und ungewollte Prozesse in uns und unserem Gegenüber aus. Wie wir bewusst kommunizieren bzw. bewusst Prozesse auslösen können, das beschreiben die Modelle von NLP. Diese Modelle kommen vor allem aus der Psychologie. Hervorzuheben sind hier insbesondere der Arzt, Psychologe und Hypnotiseur Milton H. Erickson, der Gestalttherapeut Fritz Perls und die Familientherapeutin Virginia Satir. Ihre Arbeit war die Grundlage für NLP.
Bandler und Grinder beobachteten die herausragende Arbeit dieser Psychologen und Therapeuten und entwickelten daraus einfach anwendbare Modelle und Methoden für die Praxis. Diese testeten sie an ihren Probanden und übernahmen das, was funktioniert. So entstand der Werkzeugkoffer NLP. In den folgenden Jahren wurde diese Arbeit von vielen weiteren Menschen erweitert. So flossen auch die Methoden von herausragenden Wirtschaftsleuten und Verkäufern ein. Und es entstand ein runder Methodenkoffer, nicht nur für Therapeuten und Coaches, sondern auch für viele Bereiche der Wirtschaft und des täglichen Lebens. Durch bewusste Kommunikation ermöglicht NLP dir einen besseren Zugang mit mehr Wertschätzung zu dir selbst und zu anderen.
Wir konstruieren unsere Realität
Auch Kurt Lewin hatte Einfluss auf die Arbeit von Richard Bandler und John Grinder. Kurt Lewin war ein deutscher Sozialpsychologe und erkundete die psychologische Feldtheorie oder auch Vektorpsychologie genannt. In diesem Feld erforschte er, wie Menschen ihre physikalische Umwelt in ihrem Innen wahrnehmen bzw. verarbeiten. Denn Lewin hatte aus seiner eigenen Kriegserfahrung festgestellt, dass sich die subjektive Wahrnehmung von Soldaten eines Schlachtfeldes in Abhängigkeit der Situation verändert. Waren die Soldaten weit vom Gegner entfernt, so nahmen sie die Landschaft als grenzenlos, weit und rund wahr. Sobald sie sich jedoch dem Gegner näherten, sahen sie harte Grenzen und die Landschaft fühlte sich nicht mehr weit, ohne vorne und hinten, an. Daraus schloss Lewin, dass die Realität der Landschaft eine andere sein muss, wie die im Innern wahrgenommene. Denn die Landschaft an sich hatte sich nicht verändert – somit musste also die Landschaft in uns konstruiert sein.
Diesen und weitere Ansätze aus der Gestaltpsychologie nahmen Richard Bandler und John Grinder in ihr VAKOG und Filter-Modell des NLP auf. VAKOG steht hierbei für unsere fünf Sinne: Visuell (Sehen), Auditiv (Hören), Kinästhetisch (Spüren), Olfaktorisch (Riechen), Gustatorisch (Schmecken). Das Filter-Modell meint, dass unsere Eindrücke einerseits schon durch unsere Wahrnehmungsorgane gefiltert werden. Wir nehmen nicht alles wahr, da wir z.B. kein Infrarot oder Ultraviolett sehen können. Oder wir hören nur in einem bestimmten Frequenzbereich. Dies nennen wir physikalische Filter.
Andererseits filtert unser Gehirn auch auf Basis von unseren Gedanken und Meinungen zu einer Sache und Situation. Nämlich zum Beispiel ob wir glauben, nah oder fern von einem Gegner zu sein, wie Kurt Lewin berichtet. Dies sind die subjektiven Filter. Wir nehmen also etwas mit unseren Sinnen wahr, dies wird gefiltert und erst daraus bauen wir unsere subjektive Realität, die wir verarbeiten. Wir bauen also unseren eigenen, zweiten Film der Realität. Und hier kommen die Submodalitäten aus dem VAKOG-Modell ins Spiel.
Die Submodalitäten verändern
Die Submodalitäten beschreiben die subjektive Qualität unserer Sinnesempfindungen. Nehmen wir also die Landschaft als weit und grenzenlos wahr, oder ist sie doch eher eng und klar begrenzt. Fühlt sich ein Gedanke hart oder weich an. Hört sich unsere vorgestellte Situation laut oder leise an. Und so weiter. Da du nun weisst, dass die subjektive Realität erst im Kopf entsteht, könntest du nun auf den folgenden Gedanken kommen: Wie schön wäre es, wenn ich diesen Film verändern könnte? Eine interessante Vorstellung. Und genau hier liegt einer der Ansätze des NLP. Wir nennen das die Submodalitätenveränderung – also das Spielen mit unserem Film im Kopf. Denn wenn wir mit diesem Film spielen, können wir auch seine Bedeutung für uns verändern.
Wir können Dinge die herausfordernd scheinen, einfacher und leichter machen. So haben wir die Möglichkeit entspannter in die Situationen hineinzugehen und mehr Ressourcen zur Verfügung zu haben. Denn was NLP auch sagt, und was du vielleicht auch von dir selbst weisst, ist, dass wir weniger Möglichkeiten zur Verfügung haben, wenn wir gestresst sind. Wir können dann nicht mehr auf alle unsere Ressourcen zugreifen, es wird anstrengender und wir machen vielleicht sogar Fehler. Etwas, das sich vermeiden lässt, wenn wir Situationen nicht noch zusätzlich in unserem Kopf künstlich aufblasen und uns so noch mehr unter Druck setzen. Denn jede Herausforderung mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu lösen, ist das eigentliche Ziel des NLP. Und ein Werkzeug dazu ist das Arbeiten mit den Submodalitäten.
Eine einfache Übung zum Verändern des Films in deinem Kopf
Nimm dir nun z.B. eine herausfordernde Situation. Vielleicht musst du die Garage oder Küche aufräumen und das fühlt sich furchtbar mühsam an. Du tust alles, um dich davon abzulenken. Beobachte nun, wie sich die Aufgabe in deinem Kopf darstellt. Sieht die Küche vielleicht riesig und schwarzweiss aus? Klingt die Stimme in deinem Kopf, die dir sagt, du sollst die Küche aufräumen, vielleicht laut und gehässig? Fühlt sich das Aufräumen der Küche einfach sehr schwer und hart an?
Verändere nun die Submodalitäten. Stell dir einfach mal vor, wie es wäre, wenn du dir die Küche klein, einfach zu reinigen und farbig vorstellst? Wenn du diese Stimme netter und leiser machst? Und das Gefühl in weich und spassig veränderst? Wie wäre das für dich? Wie fühlt sich jetzt die Situation in ihrer Gesamtheit an? Immer noch so schwierig und kaum zu meistern?
Keine Sorge, wenn es beim ersten Mal noch nicht so ganz klappt. Du darfst dir Zeit lassen. Was aber ganz sicher ist, Submodalitäten sind ein einfaches und sehr nützliches Tool aus dem Werkzeugkasten des NLP. Denn das Verändern des zweiten Films in deinem Kopf, hilft dir Herausforderungen einfacher und schneller anzupacken. So dass du mehr Möglichkeiten hast, sie zu lösen. Und so mehr von dem zu erreichen, was du schon immer haben wolltest.