Teamarbeit, Teampsychologie, Teamentwicklung – Buchrezension

„Teams sind in der modernen Wirtschaft allgegenwärtig. Woran aber liegt es, dass manche Teams Top-Leistungen vollbringen, viele andere aber nicht – und einige auch scheitern?“ Das ist der Klappentext des Buches von Florian Becker, das 2016 im Springer Verlag erschienen auf 100 Seiten  einer aktuellen Frage nachgeht. Florian Becker ist Wirtschaftspsychologe und studierter Diplom-Psychologe. Das Buch enthält eine Zusammenfassung zahlreicher wissenschaftlicher Studien, darüber, wie man Teams erfolgreich zusammenstellen, entwickeln und führen kann.

Das Buch analysiert auf wissenschaftlicher Basis, wann es Synergieeffekte durch ein Team gibt und wann es kontraproduktiv wird. Tatsächlich gibt es in der wissenschaftlichen Literatur mehr über negative Synergieeffekte als über positive und entsprechend ist eine der Aussagen des Buches, dass manche Aufgaben effektiver als Einzelarbeiten erledigt werden können. Der Inhalt des Buches setzt sich aus vier Hauptkapiteln zusammen: Grundlagen effektiver Teamführung, Säulen der Teamleistung, Zusammenstellung effektiver Teams und die Entwicklung und Pflege von Teams. Im Kapitel „Grundlagen effektiver Teamführung“ leitet der Autor das Thema mit Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu dem Konzept eines Teams ein. Er setzt sich an dieser Stelle mit den Merkmalen von Teams auseinander und erklärt, welche Aspekte eine positive Synergie begünstigen und welche eher das Gegenteil bewirken.

Im Kapitel „Säulen der Teamleistung“ geht es um das Umfeld, in denen sich Teams befinden, ihre Aufgaben und Entscheidungen. Mögliche Probleme werden genannt und Empfehlungen für Führungskräfte oder Teamentwickler gegeben. Im anschliessenden Kapitel „Zusammenstellung effektiver Teams“ wird beantwortet, wann es überhaupt sinnvoll ist, ein Team einzusetzen und wie es bezogen auf Anzahl, Alter und Geschlecht etc. zusammengesetzt sein sollte in Abhängigkeit von Aufgabe und Ziel. Allerdings fehlt an dieser Stelle des Kapitels der Bezug zwischen Persönlichkeiten und Teamzusammenstellung. Damit erst würde eine nachvollziehbare Schlussfolgerung auf die jeweiligen Aufgaben möglich, die von dem Team zu leisten sind. Erst am Schluss des Kapitels taucht das Big Five Modell mit seinen entsprechenden Persönlichkeitsmerkmale im Zusammenhang der Definition eines guten Teamplayers auf. Das Buch schliesst ab mit dem  Kapitel „Entwicklung und Pflege von Teams“, in welchem unter anderem die einzelnen Phasen der Teamentwicklung erörtert werden.

Fazit: Die Aufbereitung der Inhalte ist sachlich und didaktisch gut gelungen. Viele Tabellen und Schaubilder lockern den Text an vielen Stellen auf und machen die Inhalte dadurch gut zugänglich. Gut gefallen hat mir die Klarheit und Struktur des Buches und auch seine Kompaktheit mit knapp 100 Seiten, obwohl diese Kompaktheit dazu führt, dass einzelne Themen verhältnismässig kurz behandelt werden. Ein gutes Buch für Führungskräfte im Kontext von Organisationen und für Berater oder Coaches, die für Teams oder Organisationen arbeiten.