IMS – Reflexionsmodell für professionelle Haltung, Werte, Qualitätsstandards und gemeinsames Lernen

„Wenn ich weiss, was ich tue, kann ich tun, was ich will.“ (Moshe Feldenkrais 1987) Dieser Ausspruch öffnet neue Sichtweisen auf unsere Bewusstheit im Handeln.

Herausfordernde Situationen, die wir in unserer Praxis Sozialer Arbeit antreffen, berühren uns emotional und fordern uns heraus. Wir wollen die Komplexität in solchen Situationen verstehen, wir wollen unsere Handlungsmöglichkeiten erweitern. Wir möchten ehrlich sein und authentisch unsere Gefühle und Gedanken mitteilen können.

Das Intervisionsmodell IMS ist ein Instrument, das all dies bietet. Es ist ein neues Instrument der Intervision, das uns ermöglicht, strukturiert, anhand von 6 Schritten, reflexiv und diskursiv zusammen zu denken und Erfahrungen zu machen, die uns qualitativ weiterbringen. Wir zapfen unsere Wissensquellen an, wir empfinden verschiedenste Perspektiven nach und kommen so immer mehr unserer eigenen Haltung auf die Spur. Dies geschieht im echten Austausch in Communities of Practice (CoPs).

Bei den CoPs handelt es sich um ein ebenso geniales wie einfaches Konzept, entwickelt von Lave & Wenger (1991), Ein Konzept der Zusammenarbeit in Gruppen zum Zwecke des gemeinsamen Lernens, der Teilhabe an und Zugehörigkeit zu etwas Grösserem, das die Gruppe verbindet.

Als Orientierungsgrössen werden aus dem Wissen um die eigenen Werte und Haltungen gemeinsam Güte- und Qualitätskriterien ausgehandelt. Aus diesem Prozess entwickelt sich letztlich Handlungssicherheit, die mich wissen lässt, was ich tue. Extrem hilfreich ist dabei die Tatsache, dass das gewonnene Wissen dokumentiert wird, so dass es auch anderen zur Verfügung steht und wiederum diskursiv daran angeknüpft werden kann.

Das Intervisionsmodell IMS wurde 2015 von Gaby Merten und Beate Knepper im Rahmen der FHNW und Sozialen Arbeit entwickelt. Seit 2017 ist auch Yann Steger dabei und bei der Umsetzung seit 2019 auch ich, Sabine Haldemann. Eva Tov ist als Mitbegründerin des Modells Schlüsselsituation, auf dem das IMS basiert, an der Weiterentwicklung beteiligt.
Studierende der Sozialen Arbeit an der FHNW arbeiten bereits erfolgreich im Rahmen ihrer Ausbildungssupervision mit dem neuen Modell.

Das Intervisionsmodell IMS ermöglicht Fachpersonen aus Beratung, Bildung, Therapie und Coaching, die Qualität des eigenen professionellen Handelns weiter zu entwickeln.

Dabei zielt das IMS nicht auf Problemlösung und Fallbearbeitung sondern nimmt ausgehend von einer Situation die Reflexion der Handlung und Erklärungswissen in den Fokus. Dadurch entstehen aus der professionellen Haltung neue Handlungsalternativen. Das gemeinschaftliche Teilen von Wissen und Erfahrung ist Voraussetzung.

Die Anwendung des Intervisionsmodells ist mit den sechs Prozessschritten, die in einem Leitfaden beschrieben werden in der Praxis gut praktikabel.
Es lässt sich auf viele Fragen der beruflichen Praxis in Intervision und Supervision anwenden.

Du hast du einmalige Gelegenheit am 26. November 2020 um 18.30 Uhr, das IMS-Reflexionsmodell im Online-Fachimpuls mit Sabine Haldemann, Beate Knepper und Gaby Merten kennenzulernen.