Selbsthypnose – Selbst ist der Mensch

Um dem therapeutischen Ansatz nach Maria Montessori „Hilf es mir selbst zu tun“ im Hypnosesetting gerecht zu werden, ist die Selbsthypnose eines der zentralsten Tools!

Historische Aspekte

Die Selbsthypnose, angewandt von Schamanen hat eine langjährige Tradition bei Naturvölkern: Mittels bestimmter Rituale versetzen sie sich selbst in Trance. Braid (1845, zit. in Tinterow, 1970) untersuchte als erster das Phänomen der Selbsthypnose. Bereits in den 70-iger Jahren wurde Selbsthypnose immer häufiger untersucht und bis heute lässt sich Neuropsychologisch keine klare Aussage machen.

Auch Cloué (1992) sah in der Selbsthypnose die Erhöhung der Selbstmotivation durch die Übungsmöglichkeit im Beisein des Therapeuten.

Definitionsprobleme

Ist jede Hypnose im Endeffekt eine Selbsthypnose? Vor allem Milton Erickson entwickelte den Ansatz, dass jede Art von Hypnose schlussendlich Selbsthypnose sei. Warum? Denn nur durch das aktive Mitwirken des Klienten ermögliche die Wirksamkeit der Hypnose nicht der Therapeut. Bei der Heterohypnose = Fremdhypnose lenkt mehrheitlich der Hypnotiseur durch seine Wortformulierungen die Reaktionen des Klienten. Bei der Selbsthypnose = Autohypnose jedoch kreiert der Klient durch seine inneren Gedanken die Reaktionen. Unter Standard-Laborbedingungen ergab sich der gleiche Wirkungsbereich bei beiden Formen (Johnson et al., 1983).

Vor- und Nachteile/Grenzen der Selbsthypnose

Einen Vorteil bei der Selbsthypnose ist, dass die eigenen, innerlich formulierten Suggestionen personalisiert sind und somit vom Klienten vollumfänglich akzeptiert werden können. Der Klient ist Sender und Empfänger zugleich, ebenso Rapport- oder kritische Bewertungsprobleme können nicht entstehen. Im Gegenzug kann jedoch die erhöhte Abschweifungs- oder Vermeidungsbereitschaft beim Klienten die negativen Symptome sogar erhöhen.

Wie in Kossak (Kap. 20, 5. Auflage, Verlag BELTZ) beschrieben, kann der Klient mittels Selbsthypnose in seinen Heilungsprozess eingreifen. Dies setzt jedoch voraus, dass der Therapeut den Ansatz in sich trägt, dass sein Klient die Befähigung für seine Genesung übernehmen kann. Somit wird unter methodischer Anleitung im Hypnosesetting und zusätzlichen Aufzeichnung auf Tonmedien der Klient in seine Autonomie zurückgeführt und in seiner Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle gestärkt.

Deine Lösungen sichern und die Verabschiedung

Nun gilt es gemeinsam mit dem Coach festzulegen, wie du die neu gewonnen Erkenntnisse und Ideen auch tatsächlich in deinen Alltag umsetzen möchtest. Hierbei unterstützt dich der Coach, dass du klare, spezifische und verbindliche Vereinbarungen für dich selbst triffst. Zum Schluss gibt dir der Coach die Möglichkeit, noch eine kurze Frage zu klären oder etwas anderes, was du auf dem Herzen hast, an den Coach zu richten. Dann kann das Setting für heute abgeschlossen werden. Bei Bedarf darfst du den Coach jederzeit wieder für eine Folgesitzung kontaktieren.

Jetzt hast du deine erste Sitzung hinter dich gebracht. Du hast einen grossen Schritt für deine Weiterentwicklung und Entlastung oder der Befriedigung deiner Bedürfnisse getan. Damit gibst du dir selbst etwas äusserst kostbares: Wertschätzung!